Italienischer Artikel (EHS)
Elektrosensibilität- ein Bericht aus Italien
Eine Allergie gegen elektromagnetische Felder, die Ihr Leben und das jener, die Sie lieben, zerstört.
Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Gedächtnisverlust und Konzentrationsprobleme. Dies sind nur einige der Auswirkungen, die elektronische Geräte wie Handys, WLAN und Computer auf die Gesundheit von Elektrosensiblen haben- und die Häufigkeit nimmt zu.
Der Tod einer 15 jährigen Schülerin
Am 11.06.2015 wurde Jenny Fry, ein junges 15 jähriges Mädchen, von ihrer Mutter an einem Baum neben ihrer Schule aufgehängt gefunden. An diesem Tag wurde sie von der Schule als abwesend gemeldet. Der Grund: Jenny Fry litt seit langem an einer WLAN-Allergie. Ihre Schule nutzte seit Jahren WLAN, was sehr schmerzhafte Auswirkungen auf ihren Körper hatte. Sie litt an Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsabfall, aber auch Muskellähmung und in letzter Zeit sogar Inkontinenz. Unter anderem berichtete darüber Der MIRROR. Ärzte bestätigten, dass die Störungen von der extremen Empfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Wellen abzuleiten sind. Tatsächlich verbesserte sich ihr Gesundheitszustand, sobald sie das Gebäude verließ. Aber auch, wenn sie in Urlaub ging und verschlechterte sich nach der Rückkehr beträchtlich.
Man könnte es einfach „Allergie gegen WLAN“ nennen, aber das wäre eine beschönigende Umschreibung. Denn Elektrosensibilität ist extrem schwächend und hält Betroffene davon ab, mehr oder weniger lange in der Nähe von elektromagnetischen Feldern zu verbringen. Dies betrifft zum Beispiel Mobiltelefone, WLAN-Router, Laptops, Telefonnetze und Mikrowellenherde.
Elektrosensibilität ist nicht so selten, wie man denkt
Es gibt viele Menschen weltweit, die Schmerzen und Unwohlsein bei Geräten wie Mobiltelefonen oder anderen Quellen elektromagnetischer Felder wahrnehmen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind dies etwa 3% der Weltbevölkerung. Im laufe der Zeit und der Zunahme von Betroffen wurde der Begriff Elektrosensibilität anerkannt.
Die Konsequenzen sind sehr unangenehm und behindern das Leben. Elektrosensible Menschen leiden unter starken Kopfschmerzen, Übelkeit, starke Konzentrationsabfälle, Müdigkeit, Hautausschläge und Ausbrüche. Reizbarkeit, plötzliche Druckänderungen, Herzklopfen, Muskelschmerzen und Gedächtnisverlust- um nur einige zu nennen. Es scheint auch, dass die Entfernung von EMF eine Verringerung der Störung ermöglicht, die erneut auftritt, sobald der Patient wieder Kontakt hat. All dies beeinflusst die körperliche Gesundheit, das tägliche Leben, sowie das Berufsleben- da diese Beschwerden unkontrolliert unter elektromagnetischen Bedingungen auftreten. Elektromagnetische Felder, die gewöhnliche Menschen tolerieren können.
Wie können Elektrosensible in einem Büro arbeiten, wenn diese nicht vor dem Computer sitzen können? Wie sollen sie reisen, wenn das hoteleigene WLAN auch die entlegensten Ecken jedes Zimmers erreicht? Und wie können sie die Straße entlang gehen, anhalten- um mit einem Freund zu plaudern, wenn dieser die ganze Zeit das Telefon in der Hand hält? Dies sind nur einige der Probleme, die im Leben einer Person mit Elektrosensibilität auftreten. Was sie im schlimmsten Fall dazu zwingt, sich ohne jegliche Art von Verbindung weit aus der Stadt zurückzuziehen und das oft unfreiwillig. Entfernt von ihren Familien.
Schweden ist das einzige Land, in dem Elektrosensibilität offiziell anerkannt ist
Bislang ist Schweden das einzige Land, in dem Elektrosensibilität offiziell anerkannt ist. Dies gibt den mehr als 230.000 Patienten, die in Schweden leben, die Möglichkeit, eine Unterstützung zu erhalten. Das betrifft auch einen Arbeitsplatz, der ihrem Zustand angemessen ist. Auch wird auf der United Stated Access Board-Website (unabhängige amerikanische Bundesbehörde) gefordert, das in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden geeignete Unterkünfte für Personen die an Elektrosensibilität oder MCS leiden, bereitstellt werden müssen. *Die United Stated Acces Board (Washington) fördert die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen.
2011 wurde ein Professor in Madrid vorzeitig in den Ruhestand versetzt, weil er von Elektrosensibilität betroffen war
Auch in Europa ist Bewegung. 2011 zitiert der Europarat Elektrosensibilität in einem Richtlinienvorschlag des Europäischen Parlaments und des Rates über Mindestvorschriften zum Schutz von Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer vor der Gefährdung durch physikalische Einwirkungen (elektromagnetische Felder). In einigen Staaten wurden konkrete und fast unerwartete Maßnahmen ergriffen: 2011 wurde ein Professor in Madrid vorzeitig in den Ruhestand versetzt, weil er von Elektrosensibilität betroffen war. Fünf Jahre später erhielt ein Mitarbeiter von Ericsson die Invaliditätserklärung vom selben Gericht. In Frankreich erkannte das Gericht von Toulouse im Jahr 2015 die zivilrechtliche Behinderung mit Entschädigung für Marine Richard an. Diese war jahrelang gezwungen, weit weg vom Stadtzentrum und von elektromagnetischen Feldern zu leben.
Quelle: ohga.it